Wiedereröffnung in Deutschland

In Deutschland ist der Lockdown vorbei und Prostituierte dürfen nun wieder arbeiten. Allerdings haben sie es nicht in allen ihren Bundesländern erlaubt, da es immer noch Bereiche gibt, in denen die Sexarbeit stagniert. Werfen wir zunächst einen Blick auf die derzeit für Berlin geltenden Regeln und Vorschriften.

Der aktuelle Stand der Prostitution in Berlin

In Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt werden Prostituierte entlastet, weil sie endlich ihre Arbeit aufnehmen können. In vielen anderen Bundesländern müssen Sexarbeiterinnen leider immer noch warten. Sprecherin Johanna Weber vom Verband für erotische und sexuelle Dienstleistungen kommentierte die Situation.

Nach ihren Worten ist es eine gute Nachricht, dass es Teil des Plans ist, Prostituierten wieder die Arbeit zu ermöglichen, da die Sperrung in Deutschland aufgehoben wird. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Situation in vielen anderen Bundesländern nicht gleich ist.

Prostituierte dürfen immer noch keine sexuellen Dienstleistungen erbringen. Ab dem 18. Juni sind nur noch solche Dienstleistungen erlaubt, die keinen Geschlechtsverkehr beinhalten. Institutionen und Agenturen, in denen Frauen als Prostituierte arbeiten, müssen die erforderlichen Hygienekonzepte einhalten. Dazu gehören auch Tests auf Covid-19.

So erlaubte Berlin Sexarbeit nach dem ersten Lockdown

Der Grund, warum Berlin nach dem ersten Lockdown seine Paysex-Szene öffnen durfte, liegt darin, dass zwei Gerichtsverfahren gewonnen haben. Der eine hat von einem erotischen Massagesalon initiiert, der andere von einem Domina-Studio. Beides hat den Prozess beschleunigt.

Anfangs waren Bordelle geöffnet und Prostituierte durften Massagen anbieten. 14 Tage später war dann auch Geschlechtsverkehr erlaubt. Ähnliches sei in der aktuellen Situation zu erwarten, so Johanna Weber.

Regeln und Vorschriften zwangen viele Prostituierte zur Illegalität

In Baden-Württemberg, Sachsen, Bayern, Saarland und Hamburg sieht es derweil nicht so gut aus. Dort ist die Situation mit der Paysex-Szene so ziemlich die gleiche wie seit letztem November.

In Mecklenburg-Vorpommern und Hessen ist es noch schlimmer, weil seit März 2020 alle Bordelle geschlossen sind. In der Folge sind Prostituierte in eine existenzielle Krise geraten und viele von ihnen landeten illegal. Sie hatten keinen Job oder festen Wohnsitz, auf den sie sich verlassen konnten, was sie zwang, die Dinge selbst herauszufinden.

Deutlich erträglicher war die Situation für diejenigen, die Arbeitslosengeld und Corona-Hilfen bezogen. Nach Angaben des Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen sind in Deutschland knapp 40.000 Männer und Frauen als Sexarbeiterinnen registriert.

Aufgrund privater und beruflicher Nachteile entschieden sich viele von ihnen, ohne den Schutz zu arbeiten, den die Regierung für Prostituierte bietet. In diesen Zeiten werden viele Veranstaltungen organisiert, um auf die aktuelle Situation der Sexarbeit in Deutschland aufmerksam zu machen .

Lesen Sie mehr über die Wiener Paysex-Szene in unserem aktuellen Artikel: News Outlets, die behaupten, dass Prostitution wieder erlaubt ist

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