Ein großes Bauprojekt in Berlin bereitet lokalen Unternehmen Sorgen, darunter auch dem bekannten Artemis-Club. Das staatliche Unternehmen Deges plant die Modernisierung des Autobahnkreuzes Funkturm, was erhebliche Verkehrsprobleme verursachen wird. Eine bedeutende Veränderung ist die Sperrung der Halenseestraße, einer wichtigen Straße für viele Unternehmen.
Während der Bauarbeiten wird der Autoverkehr auf einigen Straßen verboten sein. Nur BVG-Busse dürfen passieren, und auch die Autobahnauffahrten werden gesperrt. Dies wirft bei vielen die Frage auf, wie Mitarbeiter und Besucher des Artemis sowie anderer Unternehmen dorthin gelangen können.
Der Bezirksrat diskutiert das Problem
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf diskutiert das Problem. Die CDU und die Grünen fordern eine Lösung, während die Linke sich entschied, nicht abzustimmen. Die meisten Mitglieder des Bezirksrats sind sich einig, dass schnell gehandelt werden muss.
Eine Idee ist der Bau einer temporären Straße, die während der Bauarbeiten genutzt werden kann. Die BVV wird voraussichtlich bald offiziell eine Lösung fordern. Allerdings hat der Bezirksrat nicht die Befugnis, das Projekt zu stoppen. Die endgültige Entscheidung liegt bei der Senatsverkehrsverwaltung und der Deges.
Die Straßenbauarbeiten betreffen nicht nur das Artemis, sondern auch andere Unternehmen an der Halenseestraße. Einige Anwohner haben Bedenken hinsichtlich des Artemis geäußert, während sich Geschäftsinhaber vor allem darauf konzentrieren, ihre Kunden zu halten. Nun bleibt abzuwarten, wie die Verkehrssituation rund um den Funkturm geregelt wird.
Zuvor haben wir über das Artemis-Bordell geschrieben
Das Artemis war in den letzten Jahren Mittelpunkt juristischer Auseinandersetzungen. Im Jahr 2016 führte die Polizei eine groß angelegte Razzia in dem Bordell durch, da die Behörden Verbindungen zur organisierten Kriminalität vermuteten. An dem Einsatz waren fast 950 Beamte beteiligt, und die Betreiber wurden in Gewahrsam genommen. Die Berliner Staatsanwaltschaft beschuldigte sie schwerer Vergehen, darunter Steuerhinterziehung und illegale Aktivitäten.
Nach einem langwierigen Rechtsstreit wurden diese Vorwürfe jedoch fallengelassen. Die Gerichte befanden die Anschuldigungen für unbegründet, und es kam zu keiner Anklage. Daraufhin verklagten die Betreiber das Land Berlin wegen Verleumdung und unrechtmäßiger Inhaftierung. Die Gerichte gaben ihnen recht und sprachen ihnen Schadensersatz zu. Zunächst wurde das Land Berlin zur Zahlung von 100.000 Euro verurteilt, doch nach weiteren Verhandlungen wurde die Summe auf 250.000 Euro erhöht. Zudem gab das Justizministerium eine formelle Entschuldigung ab und erkannte an, dass die Razzia von 2016 sowie die anschließenden rechtlichen Schritte ungerechtfertigt waren.