Während das Oktoberfest Tausende von Touristen in die bayerische Landeshauptstadt lockt, hat die Münchner Polizei erneut ihr Augenmerk auf illegale Prostitution gerichtet. Eine große Razzia am vergangenen Donnerstag deckte mehrere Fälle von nicht genehmigter Sexarbeit auf, darunter Escort-Aktivitäten in Hotels im gesamten Stadtzentrum.
Zehn Personen bei der Aktion gefasst
Die Polizei führte ihre Kontrollen zwischen 15 Uhr und 23 Uhr in der Sperrbezirk-Zone der Innenstadt durch, wo bezahlte sexuelle Dienstleistungen streng verboten sind. Die Beamten konzentrierten sich auf den Bereich am Hauptbahnhof, der seit langem als Hotspot während des Festivals bekannt ist.
Insgesamt wurden zehn Personen gefasst: neun Frauen aus Osteuropa und eine Deutsche im Alter zwischen 22 und 47 Jahren.
Fünf von ihnen wurden zum ersten Mal angehalten und erhielten Verwaltungsbußgelder, während die anderen nun wegen wiederholter Vergehen mit Strafanzeigen rechnen müssen.
Ein Mann, der als Fahrer arbeitete, wurde ebenfalls festgenommen. Laut Ermittlern steht er im Verdacht, bei der Terminvereinbarung geholfen und die Frauen zu Kunden transportiert zu haben, was als Beihilfe zur illegalen Prostitution gilt.
Fokus auf Hotels und Escort-Treffen
Die Polizei teilte mit, dass die Aktion nicht nur Straßenprostitution, sondern auch hotelbasierte Escort-Dienste aufdeckte. Einige Frauen wurden dabei erwischt, wie sie private Treffen mit Kunden in Hotelzimmern oder Apartments vereinbarten. Diese Aktivitäten sind innerhalb des Sperrbezirks ebenfalls verboten.
Die Behörden erklärten, dass die Anzahl der Sexarbeiterinnen jedes Jahr während des Oktoberfests zunimmt. Die großen Touristenströme schaffen eine höhere Nachfrage und locken Frauen aus anderen Städten und Ländern nach München – oft ohne ordnungsgemäße Anmeldung oder außerhalb der legalen Zonen.
Prostitution ist in München legal, aber nur unter klaren Bedingungen. Sie darf nur in zugelassenen Bereichen und unter strengen Gesundheits- und Registrierungsvorschriften stattfinden. Arbeit außerhalb dieser Bereiche, insbesondere in der Innenstadt, ist gesetzeswidrig.
Die Polizei erklärte, ihr Hauptziel sei es, sowohl die Öffentlichkeit als auch diejenigen zu schützen, die legal in der Sexindustrie arbeiten. Durch die Kontrolle illegaler Aktivitäten wollen sie Ausbeutung verhindern und während der geschäftigsten Saison der Stadt die Ordnung aufrechterhalten.
„Die Zahl der illegalen Prostituierten steigt immer, wenn das Oktoberfest beginnt”, sagte ein Polizeisprecher. „Unser Fokus liegt auf der Durchsetzung des Gesetzes und der Sicherheit aller.”
Weitere Kontrollen geplant
Die Behörden bestätigten, dass ähnliche Kontrollen während der gesamten Festivalzeit fortgesetzt werden. Die jährliche Aktion ist Teil einer umfassenderen Bemühung, Münchens Rotlichtszene reguliert zu halten und registrierte Sexarbeiterinnen vor unfairem Wettbewerb zu schützen.
Während die Ermittlungen weitergehen, erinnerte die Polizei Einwohner und Besucher daran, dass Prostitution in München nur innerhalb zugelassener Zonen legal ist – und dass Verstöße zu Bußgeldern oder sogar Strafanzeigen führen können.
